Esszimmertisch als Arbeitsplatz

Bis vor kurzen habe ich immer gesagt: „So 1 bis 2 Tage die Woche im Homeoffice arbeiten wäre schon klasse“. Durch nichts und niemanden abgelenkt werden und einfach mal Kopf runter und machen. Nun endet meine 3. Woche im Homeoffice und ich revidiere diese Aussage. Ich bin froh, wenn ich – hoffentlich bald – wieder täglich ins Büro fahren und dort arbeiten darf. An der Technik und dem Internet liegt es bei mir nicht. Das läuft alles nach wie vor optimal und stabil. Mir fehlt nur extrem ein 2. Bildschirm. Ich habe das Gefühl, dass ich ein Viertel des Tages nur mit Klicken zwischen den einzelnen Programmen und Reitern beschäftigt bin und beim ständigen Hin- und Herklicken manchmal gar nicht mehr weiß, wo ich eigentlich gestartet bin und was ich tun wollte.

Esszimmer ist nicht das bessere Büro

Es gibt einfach keinen Cut zwischen Arbeit und Feierabend, da beides unter dem gleichen Dach, der gleichen Wohnung und sogar im gleichen Raum stattfindet. Nach Feierabend müssen dann erstmal die müden und schmerzenden Knochen und Muskeln sortiert werden – und ich dachte immer meine Esszimmerstühle seien äußerst bequem. Sind sie auch – für einen gemütlichen Abend mit der Familie oder Freunden, aber nicht für einen kompletten Arbeitstag.

Und dann noch diese ständige Unordnung im Esszimmer, verursacht durch Laptop, Telefon, Ordner, Mehrfachstecker und zig Meter Kabel.

Dieser Anblick nervt mich dann in der Freizeit und erinnert mich ständig an die aktuelle Lage und Situation. Also den Wunsch nach Homeoffice wird so schnell keiner mehr von mir hören.

Einfach mal die Türen vor Corona verschließen

Natürlich habe auch ich immer einen Blick auf die aktuellen Fallzahlen in Hessen und insbesondere in unserem Landkreis und schaue nach, ob es eventuell positive Neuigkeiten gibt. Aber für ein paar Stunden die Woche möchte ich davon nichts mitbekommen, meine Augen davor verschließen und so tun als wäre alles in Ordnung.

Inzwischen gelingt mir dies ganz gut. Nach dem Abendessen gibt es kein Social Media und auch kein Fernseh-Programm mehr. Wir streamen und umgehen somit die etlichen „Wir sagen Danke“-Werbungen, die einen immer wieder daran erinnern, dass die Welt da draußen, von einem so winzig kleinen Virus, so extrem aus den Angeln gerissen und beherrscht wird.

Wocheneinkauf zeigt Veränderungen

Auch das aktuelle Kontaktverbot fällt mir nicht so schwer. Nur einmal die Woche freitags beim Wocheneinkauf fällt mir auf, wie extrem sich doch alles verändert hat und wie wir uns nun in der Öffentlichkeit verhalten müssen. Die Wochenenden verbringe ich eh gerne alleine zu Hause. Und da das Wetter nun immer besser wird, gibt es nun genug im Garten zu erledigen.

Schalten Sie mal ab und vor allem, genießen Sie das schöne Wetter am Wochenende – aber bitte mit ausreichend Abstand zu Ihren Mitmenschen